Epochen: Barock (1600 - 1720)

Geschichtlicher Hintergrund: Die Zeit des Barock war geprägt von Krieg und Religion. Dass Martin Luther in dieser Zeit die Ideen der Reformation verbreitete, hatte verschiedene Auswirkungen. Zum Einen hatte es die Spaltung der Kirche zur Folge und damit verbunden war auch der 30-jährige Krieg zwischen den Reformierten und den Katholiken. Da Luther die Bibel ins Deutsche übersetzte, wurde die deutsche Sprache zu Literatursprache Nummer eins und löste damit in der Epoche des Barock das Latein ab. Doch nicht nur die  übersetzte Bibel von Luther hatte grossen Einfluss auf die Verbreitung der Literatur in der Gesellschaft, sondern auch der Buchdruck, der von Johann Gutenberg erfunden wurde. Damit war es möglich, Texte schneller und mehrmals hintereinander zu drucken und so ein viel höhere Auflagenzahl zu erreichen. 
Neben der Kirche und ihren Problemen in dieser Zeit wurde der grösste Teil Europas noch immer absolutistisch regiert und die Ständegesellschaft war nach wie vor vorhanden. 


Themen der Epoche: In der Epoche des Barock gab es sehr viele verschiedene Themen, die von den Dichtern und Autoren immm wieder angeschnitten wurden. Durch den 30-jährigen Krieg wurde zum einen die Vergänglichkeit (lat. vanitas) und zum anderen der Glaube zu zentralen Bestandteilen des gesellschaftlichen Lebens. Aus der Erkenntnis, dass das Leben vergänglich ist, entstand die Philosophie des "carpe diem" (Halte den Tag fest, als wäre es der letzte) und des "memento mori" (Gedenke des Todes). Wie man schon an den Themen memento mori und carpe diem erkennt, war der Barock geprägt von viele Gegensätzen (Diesseits - Jenseits, Krieg - Ordnung, Leben - Tod, Lebensfreude  - Todessehnsucht, Volk - Fürst). 
Einige anderen Themen, die im Barock eine wichtige Rolle spielten waren die Eitelkeit, der Tod, die Taten antiker Helden und Ritter, die christliche Märtyrer, die Reinheit und die Schönheit.  

Formale Besonderheiten: Die Literatur des Barock war geprägt von einer sehr strengen Regelpoetik, was bedeutete, dass die Dichter und Autoren jener Zeit sehr klare Regeln zu befolgen hatten. Im Vergleich zum Mittelalter versuchten sie nun aber innerhalb dieser Regeln die Inhalte so kunstvoll wie möglich zu verpacken. Dies führte dazu, dass die barocken Texte häufig sehr schwülstig klingen und von einer grossen Metaphorik geprägt sind. Zusätzlich wurden viele Stilmittel aus der traditionellen Rhetorik der Antike verwendet. 
Die Gegensätze, die im Barock eine zentrale Rolle spielten, wurden in den literarischen Werken häufig durch Listen und Häufungen zum Ausdruck gebracht.
Ebenfalls sehr beliebt waren in dieser Zeit die Emblemata. Aus diesen Bilder wurden aus verschiedenen Materialien Sinnbilder angefertig, welche immer aus drei Teilen bestanden: Inscriptio (Überschrift), Imago (Bild) und Subscriptio (Unterschrift). Die Überschrift war der Titel des Sinnbildes, der oftmals in lateinisch oder griechisch verfasst war. Das Bild stammte entweder aus der Mythologie, der christlichen Liturgie oder der Natur. Die Unterschrift versuchte den Sinn des Bildes in Gedichtform zu erläutern und dem Betrachter eine Moral mit auf den Weg zu geben. 

Repräsentative Werke und Autoren: "Herr Peter Squenz" von Andreas Gryphius, "Buch von der Deutschen Poeterey" von Martin Opitz, "Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch" von Grimmelshausen, 

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