„Legend – Fallender Himmel“ ist der erste Band einer Jugendroman-Trilogie, die mit einer interessanten Zukunftsvision aufwartet und – obwohl viele Klischees bedient werden – grossen Lesespass bietet.
Aufgrund der Klimaerwärmung sind die Polarkappen geschmolzen und viele Millionen Menschen gestorben. Die Weltkarte hat sich völlig verändert. Afrika und die Antarktis sind zu blühenden Zentren der Technologie und Wirtschaft geworden. Amerika dagegen hat sich negativ entwickelt: Das Land ist nicht mehr vereint, sondern geteilt in die Kolonien und die Republik. Eine Republik, die mit eiserner Hand geführt wird und deren Bewohner brutal unterdrückt werden.
Der 15-jährige Day ist einer aus der armen Schicht, einer für den der Staat keine Verwendung mehr hat. Ein Strassenkind. Er ist jedoch sehr geschickt und schafft es immer wieder, die Staatsmaschinerie zu sabotieren. So wird er zum meistgesuchten Verbrecher der Republik. Auf ihn wird die junge June Iparis, das Wunderkind der Republik angesetzt. Sie hat eine besondere Motivation Day zu finden, denn er hat ihren Bruder Metias getötet. So sieht es zumindest anfänglich aus.
In meinen Ferien wollte ich mich mal wieder etwas leichterer (nicht abwertend gemeint) literarischer Kost annehmen und habe mich daher aufgrund vieler guter Bewertungen auf Amazon für „Legend – Fallender Himmel“ entschieden. Es ist der Beginn einer Jugendroman-Trilogie. Und die Geschichte hat dann – so finde ich zumindest – viele ähnliche Zutaten wie viele erfolgreiche Jugendromane, die in einer Fantasiewelt spielen (Herr der Ringe, Hunger Games etc.). Einer aus der Armenschicht (Day) begibt sich in grosse Gefahr, um das Regime (Repbulik), das die Mehrheit der Bevölkerung unterdrückt, zu sabotieren. Seine Gegenspielerin (June) ist glühende Anhängerin des Regimes und stürzt sich voller Elan in die Suche nach Day. Sie findet ihn auch, verhaftet ihn und wird dafür gefeiert. Doch bald merkt sie, dass in ihrer geliebten Republik einiges schief läuft. Sie beginnt zu zweifeln, entwickelt Sympathien und Gefühle für Day und verhilft ihm schliesslich zur Flucht.
Realistisches Szenario und spannende Figuren
Die Story ist also eigentlich nichts Bahnbrechendes. Und trotzdem war die Lektüre äusserst unterhaltsam, was vor allem zwei Gründe hat. Das Zukunftsszenario, das die Weltordnung aufgrund des Klimawandels auf den Kopf gestellt hat, erscheint äusserst realistisch und ist daher leicht vorzustellen. Kommt hinzu, dass auch die Figuren mit erstaunlich viel Tiefgang, Ecken und Kanten modelliert wurden. Zudem versteht es Marie Lu, die Spannung hochzuhalten und den Leser immer wieder mit kleinen Informationshappen zu füttern.
Kurz zusammengefasst: „Legend – fallender Himmel“ ist kein besonders anspruchsvolles Werk, ist jedoch spannend und macht Lust auf mehr. (fba)
Bibliografische Angaben:
Titel: Legend - Fallender Himmel
Autor: Marie Lu
Seiten: 368
Erschienen: 2011
Verlag: Loewe
ISBN-10: 3785573944
ISBN-13: 978-3785573945
Bewertung:
Labels: Day, Fantasie, Jugendroman, June Iparis, Legend - Fallender Himmel, Marie Lu, Republik, Rezension