Inhaltsangabe: Tschick von Wolfgang Herrndorf

Inhalt
Maik Klingenberg wächst scheinbar in einem perfekten Umfeld auf. Der Vater verdient gut, die Familie lebt in einem schönen Haus mit Pool und der 14-jährige Maik hat alles, was er braucht. Hinter der Fassade bröckelt es aber gewaltig. Die Mutter ist Alkoholikern und die regelmässigen Entzugskuren bringen nicht den gewünschten Erfolg. Der Vater streitet sich oft mir ihr und Maik ist in der Schule ein langweiliger Aussenseiter, für den sich niemand interessiert. 
Eines Tages taucht ein neuer Schüler auf und wird in Maiks Klasse eingeteilt. Man weiss nicht viel über ihn, ausser das er Andrej Tschichatschow heisst und mit seinem Bruder aus Russland nach Deutschland gekommen ist. Schnell ranken sich viele Gerüchte um den Unbekannten, der sich in den ersten Wochen einiges zu Schulden kommen lässt. Tschick schwänzt den Unterricht, erscheint betrunken und gibt kaum Antworten. 
Zu Beginn der Sommerferien steigt bei Tatjana, Maiks heimlicher Liebe, eine grosse Party. Doch sowohl Maik als auch Andrej sind nicht eingeladen. Maik bleibt allein zu Hause, seine Mutter ist in der Entzugsklinik und der Vater verbringt einige Tage mit seiner Affäre. Maik langweilt sich, als plötzlich Tschick in einem blauen Lada bei Maik vorfährt und ihn überredet, mit ihm zu Tatjanas Party zu fahren. Maik willigt nach einiger Zeit ein und so fahren die beiden 14-jährigen Jungs in einem gestohlenen Lada durch Berlin. Bei Tatjana angekommen, übergibt Maik ihr sein Geschenk - ein selbstgemaltes Portrait von Beyoncé, Tatjanas Lieblingskünstlerin - und die beiden fahren wieder davon. Sie wollen noch nicht zurück, sondern entscheiden sich in die Walachei zu reisen, wo Tschick angeblich einige Verwandte hat. So beginnt der Roadtrip der beiden. 

Ohne Orientierung und geographische Kenntnisse fahren sie los. Sie halten sich abseits der grossen Strassen, um nicht in eine Polizeikontrolle zu geraten. Die beiden haben viel Spass und geniessen es,  endlich etwas Cooles zu machen, etwas, das ihnen in der Schule, wo sie bloss als Aussenseiter angesehen werden, niemand zutrauen würde. Tschick bringt Maik das Fahren bei und sie lernen unterwegs in einem kleinen Dorf eine Familie kennen, bei der sie etwas zu essen und zu trinken bekommen. Gerade als sie sich dem Lada nähern weiterfahren wollen, sehen sie einen Polizisten auf sich zu kommen. Maik bleibt stehen, Tschick jedoch geht weiter zum Lada. Der Polizist merkt schnell, was vor sich geht, lässt sein Fahrrad liegen und rennt Tschick hinterher. Dieser ist jedoch schneller und kann im Lada davon fahren. Der Polizist kommt zurück zu Maik. Der reagiert geistesgegenwärtig und nimmt auf dem Fahrrad des Polizisten Reissaus. 
Tschick und Maik treffen sich später auf einem Hügel wieder, wo sie bereits einmal waren. Tschick hat den Lada schwarz gespritzt und neue Nummernschilder besorgt. Doch die beiden Jungs haben ein Problem: Der Tank ist fast leer. Auf einer Autobahnraststätte parken sie den Lada und machen sich zu Fuss auf die Suche nach einem Schlauch, mit dem sie Benzin von anderen Autos ansaugen können. Nach einigen Kilometern finden sie eine Mülldeponie, wo sie mit Hilfe eines obdachlosen Mädchens ein paar Schläuche finden. Das Mädchen begleitet die beiden Jungs, ohne dass diese es wollen, zurück zur Raststätte. Am Ende ist sie es, die es schafft, das Benzin aus einem anderen Tank anzusaugen und den Tank des Ladas wieder zu füllen. Als Dank nehmen Tschick und Maik das Mädchen ein Stück mit. Als Maik mit ihr alleine ist, küssen sie sich beinahe. Kurze Zeit später verabschiedet sich das Mädchen und fährt mit einem Reisecar weiter. 
Tschick und Maik sind wieder allein unterwegs. Sie kommen in eine ruhige Gegend, wo es kaum noch Dörfer gibt. In einem abgelegenen Weiler, der leer und verlassen scheint, wird plötzlich auf sie geschossen. Ein alter Kommunist lebt dort und lädt die Jungs zu sich ein, obwohl er es war, der auf sie geschossen hat. Den beiden ist es nicht ganz wohl und sie ergreifen die erst beste Gelegenheit, um sich zu verabschieden. Der alte Mann hatte jedoch bereits die Polizei gerufen und so beginnt Tschick schneller zu fahren. Dabei verliert er die Kontrolle, der Lada kommt von der Strasse ab und überschlägt sich mehrmals. Maik bleibt unversehrt, doch Tschick hat sich am Fuss verletzt. Dank der Hilfe einer Frau, die noch vor der Polizei eintrifft, schaffen es die beiden ins nahegelegene Spital. Dort versorgt man Tschick, merkt jedoch schnell, dass mit den beiden etwas nicht stimmen kann. Als man sie bittet, ihre Verwandten anzurufen, damit diese sie abholen kommen, fliehen Maik und Tschick aus dem Spital. Sie finden den Weg zurück zum Lada und fahren weiter. Doch nun ist es Maik, der am Steuer sitzt und nicht Tschick, denn der kann wegen seines verletzten Fusses nicht fahren. Unterwegs gesteht Tschick, dass er schwul ist.
Auf der Autobahn bauen die beiden erneut einen Unfall, wo sie dann von der Polizei erwischt werden. Es kommt zum Gerichtsverfahren, bi dem Maik zum Leisten von Sozialstunden verurteilt und Tschick in ein Heim geschickt wird. In der Schule erhält Maik nun plötzlich mehr Aufmerksamkeit, denn sein Roadtrip mit Tschick macht die Runde. Auch Tatjana interessiert sich plötzlich für ihn. 

Charakteranalyse
Maik Klingenberg: Er ist 14 Jahre alt und lebt in Berlin. Als sein bester Freund Paul weggezogen ist, war er oft allein. Neue Freunde hat er keine gefunden und in der Schule gilt er deswegen als Aussenseiter. Seine Mutter ist Alkoholikerin und ist regelmässig auf Entzug. Sein Vater ist mehr oder weniger erfolgreich in der Immobilienbranche tätig. 
Maik ist in Tatjana Cosic verliebt, doch diese ist überhaupt nicht an Maik interessiert, denn der ist ja der Langweiler der Klasse. In den Sommerferien bietet sich Maik die Chance, sein langweiliges Leben hinter sich zu lassen und ein Abenteuer zu erleben. Er macht sich gemeinsam mit Tschick, den er kaum kennt, in einem gestohlenen Lada auf eine Reise quer durch Deutschland. Die beiden werden gute Freunden, machen unterwegs viele Erfahrungen und erkennen, dass die Welt gar nicht so schlecht ist, wie man ihnen überall weis machen will. Unterwegs macht Maik zudem seine ersten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht, auch wenn noch nicht wirklich etwas passiert. Am Ende der Geschichte hat er die Aufmerksamkeit von Tatjana und auch einen Brief des obdachlosen Mädchens, das ihn in Berlin treffen will.

Andrej "Tschick" Tschichatschow: Tschick ist mit seinem Bruder aus Russland nach Deutschland gekommen. Er lebt in ärmlichen Verhältnissen und hat Mühe, Anschluss zu finden. Er ist jedoch ziemlich intelligent, was aber kaum jemand merkt, da er sich zu viele Fehltritte erlaubt. Er schwänzt die Schule, kommt betrunken in den Unterricht und ist mehrfach vorbestraft. In der Klasse wird er dadurch, genau wie Maik, zum Aussenseiter. 
Tschick ist der draufgängerischere Typ der beiden, der immer wieder gute Ideen hat, wie sie ein Problem lösen können. Am Ende ihrer Reise fasst Tschick den Mut, Maik zu gestehen, dass er schwul ist. Für Maik und Tschick war der gemeinsame Roadtrip ein wichtiger Schritt auf dem Weg ins Erwachsenenleben. (fba)

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