Inhaltsangabe: Wer die Nachtigall stört von Lee Harper


Die Inhaltsangabe und die Charakteranalyse basieren auf dem englischen Orginaltext "To kill a Mockingbird" von Lee Harper.

Inhalt
Jean Louis Finch, genannt Scout, wächst gemeinsam mit ihrem vier Jahre älteren Bruder Jem in den 1930er Jahre in der Amerikanischen Kleinstadt Maycomb County auf. Sie werden von ihrem Vater, dem Abgeordneten und Anwalt Atticus Finch, nach bestem Wissen und Gewissen erzogen. Die Kinder verbringen jeden Sommer mit ihrem Freund Dill, der jeweils aus einer anderen Stadt anreist. Gemeinsam spielen sie Theater und vertreiben sich die Zeit anderweitig. Ein sehr beliebtes Gesprächsthema der drei Kinder ist jedes Jahr der Nachbar Arthur Boo Radley. Dieser wohnt im Nachbarhaus der Finchs, kommt jedoch nur äusserst selten nach draussen. Die drei haben ihn noch nie gesehen und deshalb ranken sich viele Gerüchte um Boo, darunter beispielsweise dass er sich von Eichhörnchen ernähren soll. Jem und Dill wollen Boo unbedingt einmal sehen und versuchen immer wieder, ihn aus dem Haus zu locken. Einmal kommen sie fast bis zu seiner Haustür, doch dann machen sie zu viel Lärm und flüchten. Danach hiess es, dass Boo in Zukunft auf alles schiessen werde, was sich bewegt. Von diesem Moment an, lassen die drei die Finger von ihrem Vorhaben. 
Scout und Jem werden älter, gehen in die Schule und werden langsam aber sicher erwachsen. Atticus, ein aufrechter und ehrlicher Mann voller Prinzipien, versucht, ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Wegen eines Falls von Atticus werden die Kinder erstmals mit dem Thema Rassismus konfrontiert. Atticus wird als Pflichtverteidiger für den Schwarzen Arbeiter Tom Robinson auserkoren. Robinson wird vorgeworfen, er habe ein weisses Mädchen, Mayella Ewell, vergewaltigt. Atticus setzt sich für Robinson ein, kann vor Gericht dann auch beweisen, dass sein Klient, dessen linker Arm aufgrund eines Unfalls verkrüppelt ist, unmöglich der Täter sein kann. Der Entscheid fällt trotzdem negativ aus. Die Geschworenen sehen in Robinson einfach einen aus der schwarzen Minderheit, der unmöglich unschuldig sein kann und verurteilen ihn einstimmig. Daraufhin wird dieser in das nächst grössere Gefängnis verlegt, wo er bei einem Fluchtversuch erschossen wird. 


Atticus hat sich mit der Verteidigung von Robinson viele Feinde gemacht in Maycomb. Die Bevölkerung verstand nicht, wie Atticus ernsthaft erwarten konnte, dass ein Schwarzer vor Gericht gleich behandelt wurde wie ein Weisser. Auch Jem und Scout wurden in der Schule damit gehänselt, dass ihr Vater ein Negerfreund sei. Es gab aber auch solche, die Atticus zustimmten und die einsahen, dass die Geschichte von Mayella Ewell und ihrem Vater eine Lüge war. Das wusste natürlich auch Vater Ewell selbst, der diese Schmach aber nicht ertragen konnte und Atticus daher drohte, er werde sich rächen. Dieser fürchtete sich aber nicht sonderlich vor Ewell. 
An Halloween gehen Jem und Scout gemeinsam am Abend nach draussen. Scout ist verkleidet als Schinken, da sie im Theater diese Rolle spielte. Auf dem Heimweg hat sie dieses Kostüm immer noch an, kann daher nicht sonderlich viel sehen und ist langsam. Gemeinsam mit Jem läuft sie über den Platz vor der Schule, als die beiden hören, wie ihnen jemand folgt. Da es dunkel ist können sie ihn nicht sehen. Doch plötzlich attackiert sie jemand. Jem kann sich nicht wehren, der Angreifer ist zu stark. Wegen des Kostüms sieht Scout weder wer der Angreifer ist, noch was geschieht. Sie rennt nach Hause, wo Atticus sofort einen Arzt ruft, der sich um Jem kümmern, und den Sheriff, der nach dem Angreifer suchen soll. 
Der Arzt diagnostiziert bei Jem lediglich einen Armbruch. Der Sheriff hat den Täter gefunden. Es war Ewell, der den beiden Kindern aufgelauert hatte. Ewell ist jedoch tot - aufgespiesst auf einem Messer. Im ersten Moment glauben alle, der Täter sei Jem gewesen, doch es stellt sich heraus, dass es nicht Jem war, sondern der Nachbar Boo Radley. Da Boo jedoch die Aufmerksamkeit scheut und nicht zum Stadtgespräch werden will, entscheidet man sich dafür, der Bevölkerung zu erzählen, dass Ewell im Kampf auf sein Messer gefallen und so gestorben sei.

Charakteranalyse
Atticus Finch: Atticus ist bereits fortgeschrittenen Alters für einen Vater von zwei jungen Kindern. Seine Frau ist schon früh gestorben und er ist daher alleinerziehend. Im Haushalt hilft im die Schwarze Angestellte Calpurnia, die auch für die Kinder zu einem Mutterersatz geworden ist. Atticus ist ein Mann ohne Vorurteile, der viele Prinzipien hat und stets versucht, seinen Kindern dies mit auf den Weg zu geben. Atticus ist in Maycomb County ein angesehener Mann, denn neben seinem Beruf als Anwalt ist er auch noch Abgeordneter. Zudem war er früher der beste Schütze der Stadt und hat auch sonst ungeahnte Qualitäten.
Während der Verteidigung von Tom Robinson setzt er sich stark gegen den Rassismus ein. Er will damit erreichen, dass vor Gericht nicht nach Hautfarbe geurteilt wird, sondern nach dem Gesetzt. Mit seinem Engagement macht er sich in der Stadt nicht nur Freunde. 

Scout Finch: Sie ist die Erzählerin dieser Geschichte. Atticus ist für sie das grosse Vorbild, von ihm hat sie alles gelernt, unter anderem auch das Lesen. Als sie in die Schule kommt, wird ihr gesagt, sie dürfe nicht mehr lesen und Atticus dürfe sie nicht mehr unterrichten. Sie will daher nicht mehr zur Schule gehen.
Scout ist kein typisches Mädchen, denn aufgrund der Tatsache, dass sie viel mit ihrem älteren Bruder und Dill unternimmt, verhält sie sich nicht wie ein Mädchen. Dies veranlasst Tante Alexandra zu den Finchs zu ziehen. Sie will Scout beibringen, wie man sich als Mädchen zu verhalten hat und was sich für eine angehende Finch gehört und was nicht. Scout ist jedoch gar nicht angetan davon und kann sich nicht vorstellen, später einmal so zu werden. Sie glaubt, dass ihr Vater als Erzieher bei weitem ausreicht.

Jem Finch: Jem ist vier Jahre älter als Scout und absolut Fussball begeistert. Er verbringt viel Zeit mit seiner Schwester und Dill, doch mit der Zeit beginnt er sich zu verändern. In der Pubertät wird er besserwisserisch und will sowohl Scout als auch Dill belehren. Dies stösst bei den beiden nicht wirklich auf Anklang. Dennoch ist Jem ein guter Junge. Er ist sehr belesen, intelligent und möchte einmal in die Fussstapfen seines Vaters treten. Zudem hat er auch einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. So bricht für ihn beispielsweise eine Welt zusammen, als Robinson vor Gericht schuldig gesprochen wurde. Er kann nicht verstehen, wie jemand, obwohl er weiss, dass Robinson unschuldig ist, ihn für schuldig befinden kann. 
(fba)

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