Rezension: Die Gründung von Facebook von Ben Mezrich


"Die Gründung von Facebook" lieferte die Vorlage für den weltberühmten Film "The Social Network" mit Jesse Eisenberg und Justin Timbelake. Die leicht zu lesende Lektüre von Ben Mezrich beleuchtet Mark Zuckerberg und Facebook von einer bisher für viele unbekannten Seite.


Eduardo Saverin und Mark Zuckerberg haben einiges gemeinsam. Sie sind Nerds, interessieren sich für Computer und versuchen erfolglos bei Frauen an der Harvard Universität zu punkten. Aus ihrem Problem versuchen sie mit der Entwicklung eines sozialen Netzwerks Profit zu schlagen - die Idee von Facebook ist entstanden. Ihre Website schlägt ein wie eine Bombe und die Mitgliederzahlen explodieren innert kürzester Zeit. Der Erfolg hat jedoch auch negative Seiten und die Freundschaft zwischen Zuckerberg und Saverin droht zu zerbrechen. 

Aufwändige Recherche
Ben Mezrich hat mit grossem Aufwand versucht, die Ereignisse rund um die Gründung und Entwicklung des weltweit grössten sozialen online Netzwerks aufzuarbeiten und in eine für den Leser angenehme Form zu bringen. In vielen Gesprächen mit Beteiligten hat er sich viel Insiderwissen angeeignet, das er in diesem Werk zum Besten gibt. Für Unterhaltung ist gesorgt und der Schreibstil von Mezrich vermag zu gefallen. Das Buch liest sich leicht und man erfährt viel Neues über die involvierten Personen. Vor allem Mark Zuckerberg wird in einem zweifelhaften Licht dargestellt. Schade ist aber, dass sich ausgerechnet Zuckerberg nicht dazu bereit erklärt hat, mit Mezrich zu reden. Daher sind gerade die Erzählungen aus seiner Perspektive mit Vorsicht zu geniessen, wobei Mezrich auch immer klar angibt, was er belegen kann und was nicht. 



Zuckerberg, das asoziale Genie
Bei der Lektüre wird vor allem eines klar: Mark Zuckerberg ist eine faszinierende und zugleich auch für niemanden greifbare Erscheinung. Keiner seiner Geschäftspartner kann ihn einschätzen und sie müssen stets damit rechnen, vom Facebookgründer aus der Firma gekickt zu werden. Diese Erfahrungen haben sowohl Sean Parker wie auch Gründungsmitglied Eduardo Saverin gemacht. Zuckerberg greift rigoros durch, wenn er seine Idee, seine Vision eines sozialen, interaktiven Netzwerks in Gefahr sieht und das macht ihn zu einer unberechenbaren Lichtgestalt in der modernen Computerwelt. 
Ebenfalls ein Paradoxon ist die Tatsache, dass Zuckerberg, der kaum soziale Kontakte pflegt und von seinen Bekannten als introvertiert und beinahe schon autistisch beschrieben wird, das grösste und erfolgreichste soziale online Netzwerk der Geschichte gegründet hat.
Auch die Themen Betrug, Geld, Macht, Erfolg und Sex spielen eine zentrale Rolle und es zeigt sich einmal mehr, wie diese Dinge eine Person verändern können.

Allen, die gern mehr über die Entstehung von Facebook, sowie Mark Zuckerberg erfahren möchten, kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen. Es bringt viele Episoden und Geschichten ans Licht, welche die breite Öffentlichkeit vorher nicht kannte und Mezrich schafft es, die ganze Problematik in einer lockeren und unterhaltsamen Form zu Papier zu bringen. 

Bibliografische Angaben:

Titel: Die Gründung von Facebook
Autor: Ben Mezrich
Seiten: 280
Erschienen: 2011
Verlag: Riva
ISBN-10: 3868831541
ISBN-13: 978-3868831542
Bewertung: 

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