Geschichtlicher Hintergrund: Der Auslöser für die Epoche der Aufklärung war die Auflehnung des dritten Standes, welcher sich im Jahre 1789 in der Französischen Revolution entlud. Die Menschen waren vor allem mit der Ständegesellschaft unzufrieden und begannen Kritik am politischen System auszuüben. Sie haben realisiert, dass sie sich aus der Unmündigkeit durch Kirche und Staat befreien müssen, da sie von Natur aus Rechte und Fähigkeiten besitzen, die sie ausleben wollen. Dazu passend der Leitspruch von Immanuel Kant: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit."
Basierend auf diesem Leitspruch begannen sich die Menschen in allen Lebensbereiche zu
emanzipieren. Die Religion wurde kritisch hinterfragt, die
Forschung erlebte einen grossen Aufschwung, die Geschlechterrollen werden angezweifelt und auch die Natur wird erstmals als etwas Schönes betrachtet und nicht als etwas Angsteinflössendes. Auch in der Literatur änderte sich einiges, denn die Menschen hatten nun das Bedürfnis, sich zu informieren, zu forschen und zu lernen. Aus diesem Grund entstand eine
literarische Öffentlichkeit und die Literatur verbreitete sich so weit wie nie zuvor. Auch die Schreiber konnten erstmals von ihrer Arbeit leben und konnten schreiben wie und worüber sie wollten. So entstanden neue Gattungen wie beispielsweise das
bürgerliche Trauerspiel, die Parabel, die Fabel oder der Aphorismus.
In der Aufkärung wurde auch die Philosophie immer wichtiger und bedeutender. Dabei gab es zwei Hauptströmungen: Die eine war der
Rationalismus (Gebrauch des Verstandes), der vor allem in Frankreich beheimatet war und die andere der
Empirismus (Durch Experimente erkennen was wahr ist), der aus England stammte.
Der Name Aufklärung stammt aus der Meteorologie und ist
metaphorischer Natur. Er steht sinnbildlich für das Licht, dass die Menschen aus ihrer selbstverschuldeten Unmündigkeit führen soll und sie dazu anspornt, alles kritisch zu hinterfragen und zu selber zu denken.
Themen der Epoche: In der Aufklärung wurde vor allem die Forschung und die Emanzipation von den bisherigen Lebensweisen zelebriert. Daher entstanden in vielen Bereichen wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit Themen befassten wie der kritischen Überprüfung der traditionellen Ideen, den Menschenrechten, dem absolutistischen Staat, der Philosophie und vielen mehr. Es entstanden äussert wichtige Werke, die auch heute noch von grosser Bedeutung sind, wie beispielsweise der Contract Social von Rousseau, der noch heute die Grundlage für die demokratische Staatsform bildet. Auch der Aufschwung der naturwissenschaftlichen Forschung war nicht mehr zu bremsen.
Formale Besonderheiten: Es entstand eine grosse literarische Formenvielfalt mit vielen verschiedenen Gattungen der Lyrik, der Prosa und der Philosophie.
Repräsentative Werke und Autoren: "Nathan der Weise" und "Miss Sara Sampson" von Gotthold Ephraim Lessing, "Die Betschwester" von Christian Fürchtegott Gellert, "Vom Geist der Gesetze" von Montesquieu, "Contract Social" von Jean-Jacques Rousseau, "Kritik an der reinen Vernunft" von Immanuel Kant
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